Oft verwechselt, immer geliebt - Sardinen und Sardellen

Sardelle (oben) und

Sardine (unten)

 


Die beliebten mediterranen Speisefische erfreuen sich großer Beliebtheit. Ich verrate Ihnen mehr über Sardinen und Sardellen und wie Sie die Köstlichkeiten zu Hause verarbeiten können.

Schon das Auseinanderhalten der Namen kann zum Zungenbrecher werden: Nicht von ungefähr, denn beide Namen leiten sich vom lateinischen "sarda" für Hering her und weisen auf die Verwandtschaft der beiden Fische aus der Familie der Heringsartigen hin.

Die Unterschiede

Sardellen werden max. 15cm lang, haben ein sehr spitzes Maul und sind im Querschnitt eher oval. Sie ernähren sich vor allem von Plankton. Sardinen dagegen sind größer, sie werden max. 27.5cm lang. Ihr Körperquerschnitt ist zylindrisch und sie ernähren sich neben Plankton auch von Fischeiern, Larven und kleinen Krebstieren.

Beide werden im Mittelmeer vor allem mit Ringwadennetzen gefangen, in geringerem Ausmaß auch mit Schlepp- und Stellnetzen. Beim Fang mit Ringwadennetzen werden die Schwärme mit Lampen an die Wasseroberfläche gelockt, wo sie den Fischern dann ins Netz gehen.

In der Küche

Beide Fische werden aufgrund ihres im rohen Zustand dunklen Fleisches auch zu den sogenannten "Blaufischen" gezählt. Generell ist die Sardelle fetter, saftiger und weicher im Fleisch. In den Sommermonaten ab Juni erreicht jedoch auch die Sardine einen ähnlichen Fettgehalt und wird dadurch besonders geschmackvoll - das Fleisch kommt dann dem der Sardellen gleich.

Beide Fische werden gerne gebraten, gegrillt oder frittiert. Vor allem in Italien hat auch das Einsalzen von Sardellenfilets (Filetti di Alice, Acciughe) Tradition. Dabei kommt es zur Garung und Haltbarmachung durch Fermentation, wobei sich Geschmack und Qualität während der Lagerung (von oft bis zu 2 Jahren) stetig verbessern. Gemäß einer EU-Verordnung müssen alle Sardinen/Sardellen vor der Weiterverarbeitung tiefgefroren werden, um Schädlinge sicher abzutöten.

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